Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier – egal, ob Haus-, Wild- oder Krafttier – auszuloten, das ist mein künstlerisches Lebensthema. Jedes Wesen ist für mich unendlich faszinierend, jedes ist kostbar, jedes ein Wunder. Dabei geht es mir nicht um das Abbild eines beliebigen Exemplars, sondern immer um das Erspüren, Ertasten und Wiedergeben eines Individuums. Mich in ein Tier hinein zu versetzen, es in seiner ganzen Einzigartigkeit zu spüren und diese Essenz dann zu malen, in all seiner Schönheit oder auch Hässlichkeit. Wichtiger noch als die genaue Wiedergabe des Äußerlichen ist es, den Charakter des Tieres zu erfühlen und glaubhaft wiederzugeben. Um solch ein Bild zu malen, muss man die Mauern, die man als Erwachsener normalerweise im Laufe seines Lebens als Schutz um sich herum errichtet hat, abreißen und in Resonanz mit seinem Gegenüber treten. Denn nur so kann man instinktiv all das erfassen, was sonst von Konventionen und erlerntem Wissen überlagert ist. Das ist nicht immer einfach und hinterlässt manchmal Spuren in der Seele, bereichert aber auch.

Die Wildtiere, faszinierende Geschöpfe von erhabener Schönheit, durfte ich vielfach in freier Natur beobachten. Die Bilder, die dabei in meinem Kopf entstanden, hinter- lassen einen starken optischen und emotionalen Eindruck bei mir, den ich mit nach Hause trage und beim Malen der Bilder wieder abrufe. Ich male, was ich sehe und fühle. Wunderschön ist es natürlich für mich, wenn sich Menschen von meinen Bildern so angesprochen fühlen, dass sie sie mit nach Hause nehmen oder mich beauftragen, ihre Tiere oder Krafttiere zu malen